Ein Gastbeitrag
Zunächst mal will ich mich kurz vorstellen - ich heiße Gabi, bin 51 Jahre und Mutter von 4 Kindern. Meine liebe Freundin Heidi hat mich gebeten, einen Gastbeitrag zum Thema „ Glück im Alltag“ zu
schreiben, was ich im folgenden gerne tun werde.
Ich möchte unterscheiden zwischen kurzzeitigem Glück und Glück, das tiefgreifender ist. Letzten Samstag beispielsweise bin ich, hektisch wie ich manchmal bin, über den Mülleimer in der Küche gestolpert und der Länge nach hingefallen, ganz knapp an der Küchenschrankecke vorbei. Puh, GLÜCK gehabt!
Ich frage mich ab und zu, wenn ich etwas Nettes erlebe oder ein schönes Teil zum Anziehen kaufe, ob das nun auch Glück ist was ich dann spüre, aber nein, das ist wohl eher eine mehr oder weniger stark empfundene Zufriedenheit.
Wann ich aber ganz bestimmt bewusst das erste Mal ein ganz tiefgreifendes GLÜCKsgefühl empfunden habe, war, als unser erstes Kind vor gut 21 Jahren geboren wurde und ich Anna nach einer sehr komplizierten Geburt auf meine Brust gelegt bekam.
Und seitdem hat sich dieses Gefühl zum einen, als unsere anderen drei Kinder(heute 13, 16 und 19 Jahre alt) geboren wurden, wiederholt aber auch in Alltagssituationen, die alle im Zusammenhang mit meinem Mann und/ oder unseren Kindern standen.
Jetzt denkt nicht, ich bin so eine Übermutter, die ihre Kinder perfekt erzieht, mit ihnen bis zum „ Er-brechen“ lernt, Vokabeln abfragt in den Ferien, Möhrchen schnibbelt und ihren Kindern nur Dinkelkekse o.ä. gestattet, Fast Food verabscheut und ihre Kinder vom Ballett, zum Klavierunterricht und danach zum Hockey fährt, nein, ich bin eine ganz „ normale“ Mutter, mit herrlich „ unperfekten“ Kindern.
Aber gerade das macht mich GLÜCKlich - zu sehen, dass unsere Kinder ohne Angst zur Schule gehen, ihre Freiheiten genießen können, Freunde treffen und vor allem gesund sind.
Es sind manchmal auch Situationen, die eigentlich nichts Ungewöhnliches sind, mich aber in dem bestimmten Moment doch GLÜCKlich machen, z.B. eine gemeinsame Malzeit mit der ganzen Familie, bei der alle gut drauf sind, bei der viel gelacht wird. Oder die Tatsache mit Allen zusammen in den Urlaub ans Meer zu fahren, obwohl zwei unserer Kinder fertig mit der Schule sind und eigentlich ihre eigenen Wege gehen; eine Karte mit lieben Worten von einem unserer Kinder....das bedeutet tiefes GLÜCK für mich.
Als eine unserer beiden Töchter 14 Jahre war, wurde bei ihr eine Zwangsstörung diagnostiziert. Es folgten drei unglaublich schwere Jahre, die unser Familienleben auf eine harte Probe stellten. Sie litt u.a. unter einem Zwang, der es ihr unmöglich machte, irgendetwas in unserem Haus anzufassen, dazu zählten auch wir, ihre Familie. Ich werde nie den Moment vergessen, als sie dann in einem Jahr an Weihnachten, zu dem Zeitpunkt war sie in psychiatrischer Behandlung, ihre Geschwister und dann auch uns endlich wieder berühren konnte und uns in den Arm nahm. Dieses GLÜCKsgefühl war unbeschreiblich. Ich könnte noch andere Beispiele nennen, das würde aber hier zu weit führen.
Ich denke, Ihr seht, was für mich das große GLÜCK im Alltag bedeutet.
Natürlich gibt es auch noch zahlreiche GLÜCKsmomente, beispielsweise wohltuende Gespräche mit lieben Freunden, eine gute Yogastunde in der ich mich selbst so richtig spüre, eine heiße Dusche am Morgen in einem geheizten Haus, was, wie wir Alle wissen, keine Selbstverständlichkeit ist, sondern eines von vielen Beispielen ist, wie gut es uns doch hier in Deutschland geht! Ich könnte noch viele Beispiele anführen...
So, nun hoffe ich, dass auch Ihr das GLÜCK im Alltag ganz oft zu oft spüren bekommt - auf welche Weise auch immer!!
Anna (Montag, 29 Oktober 2018 01:27)
Toller Beitrag, sehr schön geschrieben! Die meisten Leute warten immer auf das große Glück und übersehen all die kleinen Dinge im Alltag, die jeden einzelnen Tag besonders machen!
Und ich bin wirklich glücklich so eine tolle Mama zu haben! <3